Jugendwallfahrt nach Pobenhausen

Wie man behandelt werden will

POBENHAUSEN – Die Jugendwallfahrt zum Kalvarienberg nach Pobenhausen, organisiert von der katholischen Jugendstelle Schrobenhausen und dem DJK-Diözesanverband Augsburg, hat eine lange Tradition. 15 Gruppen machten sich zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf den Weg und feierten gemeinsam Heilige Messe.

Als Jugendpfarrer Florian Stadl­mayr den Gottesdienst eröffnet, weht durch den Blätterwald vor der Wallfahrtskirche ein kräftiger Wind: ein idyllischer Ort für einen bewegten Gottesdienst mit Mitmachangeboten und moderner Musik. 

Für diese sorgen Anna Sophie Moosheimer (Piano), Veronika Hora (Querflöte), Monika Welser (Gitarre), Andreas Hanisch (Bass) und Johannes Hanisch (Cajon) sowie ein Projektchor, zu dem sich Hannah und Marie Oschmann, Mona Kelz, Barbara Assenbrunner und Corinna Dallmeier zusammengefunden haben.

„Around the world – Gott ist überall“, lautet die Botschaft der Jugendwallfahrt. Das Vorbereitungsteam dachte dabei an den bevorstehenden Weltjugendtag in Lissabon. Dieser steht unter dem Leitwort „Maria stand auf und machte sich auf den Weg“ (Lk 1,39). 

Zur Fuß- und Fahrradwallfahrt haben sich nach Pobenhausen 15 Gruppen aus den umliegenden Pfarreien auf den Weg gemacht. Die meisten sind schon recht früh aufgebrochen, denn auch der Weg ist ein Ziel. Das Vorbereitungsteam hatte für die Teilnehmer „Reisetagebücher“ vorbereitet, die Spiele, Gebete, Geschichten, Lieder, Fürbitten und Impulsfragen zu verschiedenen Kontinenten enthielten. Damit konnten die einzelnen Gruppen unterwegs verschiedene Stationen gestalten, was die Wegzeiten deutlich verlängerte. Die Langenmosener waren beispielsweise zweieinhalb Stunden unterwegs. Die knapp 18 Kilometer wären sonst in einer guten Stunde zu schaffen gewesen. 

Etwa 500 Gottesdienstbesucher, so schätzt Pfarrer Stadlmayr, sind es wohl insgesamt, und die wenigsten sind mit dem Auto auf den Kalvarienberg gekommen. „Was für ein schönes Bild“, sagt er und begrüßt die Wallfahrergruppen aus den Pfarreiengemeinschaften (PGs) Schrobenhausen, Hohenwart-­Tegernbach, Manching, Karlshuld, Karlskron und Waidhofen. Spitzenreiter mit 144 Teilnehmern ist die PG Langenmosen. Die weiteste Anreise hatten die DJK-ler aus Leitershofen bei Augsburg. 

Wer aufgerufen wird, winkt, die anderen klatschen. So herrscht von Beginn an ein starkes Wir-Gefühl. Es geht um Gemeinschaft – nicht nur in der Region, sondern überall in der Welt: So lässt sich das Motto interpretieren. Wo die Teilnehmer denn schon überall im Urlaub waren, will Stadlmayr wissen und lässt sie die Hand heben – zunächst für Europa, dann Amerika, Südamerika, Afrika, Asien und Ozeanien. Jedes Mal gehen weniger Hände in die Höhe. „Wen habt ihr dort kennengelernt?“, fragt er weiter. Bei allen Unterschieden solle man jeden Menschen so annehmen, wie er ist, sagt der Jugendpfarrer. „Ich jedenfalls möchte das für mich so“, gibt er zu bedenken. Es geht ihm darum, wie jeder selbst behandelt werden möchte, auch wenn er irgendwo fremd oder anders ist. 

Sorgen auf bunten Zetteln

Belastendes, was wohl ein jeder mit sich herumschleppt, dürfen die Teilnehmer auf bunten Zetteln notieren und diese dann in einen Koffer vor dem Altar werfen – um die Sorgen symbolisch loszuwerden. Ein Angebot, das von vielen gerne angenommen wird. 

Zu Beginn des Wallfahrtsgottesdienstes hatte Dekanatsjugend­seelsorgerin Silvia Drescher organisatorische Hinweise lustig in eine Ansage verpackt, die an die Durchsagen von Flugpersonal erinnerte und fast ein bisschen Urlaubsstimmung aufkommen ließ. Zum Abschluss verweist DJK-Bildungsreferentin Kerstin Mayer auf den Dreiklang aus Sport, Glaube und Gemeinschaft. Dieser mache den Katholischen Sportverband aus. In der Jugendwallfahrt sehe sie das sehr schön verwirklicht, sagt sie.

Andrea Hammerl

04.06.2023 - Bistum Augsburg